Mahd der Streuobstwiese am Sportplatz

In den vergangenen Jahren haben wir unsere Streuobstwiese am Sportplatz immer nur einmal im Ganzen gemäht, und zwar im Spätsommer. Anschließend wurde das Gras zur besseren Trocknung mehrfach gewendet und schließlich zu großen Heuballen gepresst. Weil das Heu der angesäten Blühmischung sich jedoch nicht zur Fütterung von Pferden und Kühen eignet, mussten wir froh sein, dass es von einem Landwirt aus dem Landkreis Mainspessart abgeholt wurde. Wenn eine Wiese nur einmal im Jahr gemäht wird, spricht man in der Landwirtschaft von der "einschürigen Mahd".

In diesem Jahr wollen wir erstmals eine "mehrschürige Wiesenmahd" durchführen, wie sie von der "Ökomodellregion Oberes Werntal" (siehe Unser Dorf/Links) für Streuobstwiesen empfohlen wird. Das heißt wir werden auf unserer Wiese drei "Mähgänge" in folgender räumlicher und zeitlicher Anordnung vornehmen:

1. Mahd - vor der Blüte (Mitte Mai):
hier wird nur das "untere" (1.) Drittel beim Bienenhaus gemäht

2. Mahd - Mitte Juni:
hier wird nur das "obere" (2.) Drittel bei Edi's Halle gemäht

3. Mahd - Mitte Juli:
hier wird nur das Drittel (3.) am Bach gemäht
(Nach einem Hinweis der Unteren Naturschutzbehörde im Amtsblatt Nr. 19/2021, soll die Ufervegetation von Bachläufen erst nach dem 15. Juli und jährlich nur eine Bachseite gemäht werden. Schilf- und Röhrichbestände dürfen ausschließlich in der Zeit vom 1. Okober bis 28. Februar gemäht werden.)

 

Wir erhoffen uns dadurch eine Erhöhung des Blühaspektes. Die Wiese als ganzes wird freilich auch nur einmal jährlich gemäht. Durch die Verschiebung des Mähzeitpunktes und damit auch der Blühzeit auf den "Dritteln", wird aber der Zeitraum der Blüte deutlich verlängert. Hiervon werden vor allem Insekten profitieren, weil sie länger Nahrung auf unserer Wiese finden - und wir können uns länger an bunten Blüten erfreuen. Außerdem erleichtert es dem Steinkauz - der sich zu unserer Freude wieder hier angesiedelt hat - die Jagd nach Mäusen, weil das Gras teilweise niedriger ist. Der rührige Bienenzuchtverein in unserer Nachbarschaft hat schon zwei Steinkauzröhren angebracht.

Weil es sich bei der Mahd mit Sense und Balken um eine Nützling-schonende Mähart handelt, haben wir in der Vorstandschaft außerdem beschlossen, auf Kreisel-, Mulch- und Schlegelmäher zu verzichten und eben einen Mähbalken einzusetzen. Auch das jährliche "Abschleifen" wird ebenfalls aus diesem Grund nicht mehr durchgeführt. Der damit wegfallende "saubere Herbst-/Winterkurzschnitt" soll den Lebensraum für Insekten, Kröten und anderen Kleintieren sichern - nicht zuletzt für die Überwinterung. Bereits im letzten Jahr haben wir deswegen den Bereich am Graben im Herbst nicht mehr gemäht. Was dem ein oder anderen als "ungepflegt" erscheint, ist also gewollt und dient der Schaffung bzw. dem Erhalt vielfältigen Lebensraumes. Es ist uns ein sehr wichtiges Anliegen, dass wir durch diese ökologische Art der Wiesenpflege zur Steigerung der Biodiversität auf unserer Streuobstwiese beitragen.

Martin Pfister
für die Vorstandschaft des OGV Schleerieth

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